Digital DNA Newsletter: YouTube und Transparenzregeln

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Videoplattformen wie YouTube geraten derzeit von allen Seiten juristisch unter Druck: Im vergangenen Jahr löste die neue EU-Urheberrechtsrichtlinie eine Debatte über Uploadfilter & Co. aus, die insbesondere auch YouTube zu schaffen machen werden. Und in diesen Tagen kursieren gleich zwei weitere neue Gesetzesvorhaben, welche ebenfalls mit weitreichenden neuen Pflichten für Plattformen wie YouTube einhergehen könnten.

Da ist zum einen der Gesetzesentwurf der Bundesregierung für ein aktualisiertes Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), welches nunmehr auch Videosharingplattform-Dienste stärker in die Pflicht nimmt. Und zum anderen haben die Ministerpräsidenten der Bundesländer kürzlich als Nachfolgeregelung zum bisherigen Rundfunkstaatsvertrag einen neuen Medienstaatsvertrag verabschiedet, welcher ebenfalls eine ganze Reihe von neuen Vorschriften zur Plattformregulierung beinhaltet. So werden den Plattformen künftig gewisse Transparenzregeln auferlegt, um Nutzer vor der Beeinflussung durch zu einseitige Meinungsäußerungen und Filterblasen zu schützen und die Meinungsvielfalt zu stärken. Der Umfang dieser Pflichten und deren konkrete Umsetzung wird jedoch bei Konzernen und Medienunternehmen heftig kritisiert. Sie sehen die Integrität ihrer Algorithmen in Gefahr.

In unserem aktuellen Digital DNA Newsletter informieren wir diese Woche über den aktuellen Stand all dieser Debatten und Gesetzgebungsvorhaben und werfen - wie immer - auch einen Blick über den Tellerrand, um zu schauen, welche Anstrengungen zur Plattformregulierung andernorts unternommen werden.

 

Dr. Jonas Kahl, LL.M. ist Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht bei Spirit Legal. Zu seinen Schwerpunkten zählt die Beratung und Vertretung in Angelegenheiten des Internetrechts, des Presserechts, des Allgemeinen Persönlichkeits- und des Meinungsäußerungsrechts sowie des Lizenzvertragsrechts.

 

Leseempfehlungen zu YouTube

Plattformregulierung: Was droht YouTube, Facebook, Amazon & Co. durch die Transparenzregeln des neuen Medienstaatsvertrags? (Spirit Legal)
Die Bundesländer wollen im Medienstaatsvertrag durch Informations- und Transparenzpflichten einen großen Schritt hin zu einer normativen Ausgestaltung der Content-Moderation auf Plattformen gehen. Intermediäre werden nun dazu angehalten, ihre Algorithmen genauer zu erklären.

Neufassung des NetzDG: Die wichtigsten Änderungen des aktuellen Gesetzesentwurfs (Spirit Legal)
Die Bundesregierung möchte mit einer Neufassung des NetzDG Soziale Netzwerke stärker in die Pflicht nehmen. Die Themen Zustellung, Löschung und Schlichtung spielen dabei eine wesentliche Rolle.

EuGH zum Datenschutzrecht - Medi­en­pri­vileg auch für Video-Blogger? (LTO)
Filmaufnahmen aus der Polizeistation bei Youtube hochgeladen: Eine kaum beachtete EuGH-Entscheidung zum Datenschutz gibt auch Auslegungshinweise zur Reichweite des Medienprivilegs in Deutschland, erläutern Jonas Kahl und Franziskus Horn.

YouTube vereinfacht Reaktion auf Copyright-Ansprüche (Online Marketing)
Kreative, die mit Copyright-Ansprüchen von Dritten konfrontiert sind, können inzwischen betroffene Sequenzen unmittelbar aus ihren Videos herausschneiden.

Algorithmic Extremism: Examining YouTube’s Rabbit Hole of Radicalization (Cornell University)
This study directly quantifies these claims by examining the role that YouTubes algorithm plays in suggesting radicalized content. After categorizing nearly 800 political channels, we were able to differentiate between political schemas in order to analyze the algorithm traffic flows out and between each group.

Radikalisierung durch YouTube? Großzahlige Studie zur Empfehlung rechtsextremer Inhalte (Netzpolitik)
Befördert YouTube die Verbreitung politisch extremer Positionen? Eine neue großzahlige Studie legt nahe, dass sich YouTube-Nutzer:innen tatsächlich im Zeitverlauf radikalisieren. Und dass YouTubes Empfehlungsalgorithmen einen Beitrag dazu leisten.

The dark underbelly of Amazon Prime Video (Vox Recode)
Nearly two-thirds of the videos on Amazon’s streaming service are user-generated content - conspiracy theories and offensive content is among it.

 

Spirit Legal Neuigkeiten

 

Weshalb Soziale Netzwerke eine Zustellanschrift in Deutschland brauchen erläutert Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht Dr. Jonas Kahl in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel.

 

Erneute Verstärkung von Spirit Legal im Urheber- und Medienrecht durch Johanna Schönfelder. Wir stellen sie und ihre Fähigkeiten im Interview vor.

 

 

Wir stellen Henning Fangmann vor und erfahren, was ihn am Schutz geistigen Eigentums fasziniert, woher seine Expertise bei Lizenzverträgen stammt und weshalb er 1300 km mit dem Rad verbracht hat.

 

Plattformregulierung: Was droht YouTube, Facebook, Amazon & Co. durch die Transparenzregeln des neuen Medienstaatsvertrags? Ein Überblick von Jonas Kahl, Kristiane Kleine und Franziskus Horn.

 

OTMR 2020 Konferenz & Barcamp findet am 26. Juni 2020 im IntercityHotel Leipzig statt. Jetzt den Wissens- und Netzwerktag einplanen und mit dem Early-Bird-Ticket richtig sparen.

 

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