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Recap zum SEAcamp 2016: Das PPC-Barcamp, das richtig Spaß macht

Die Veranstalter des SEAcamps hatten es dieses Jahr gewiss nicht leicht: Auf den Straßen Jenas wurde demonstriert, die Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt, hier Zäune, dort Zäune und zu guter Letzt stoppten die Züge und kehrten vor den Toren der Stadt um. Auch wenn sich so mancher Teilnehmer etwas verspätete, war vom Trubel draußen im Steigenberger Esplanade, dem Veranstaltungsort, nichts zu merken.

Beim SEAcamp in Jena dreht sich jährlich alles rund um die Themen SEA, AdWords und Web Analytics. Das Schöne am SEA-Camp sei vor allem, dass nicht die Vermarktung der eigenen Produkte und Dienstleistungen im Vordergrund der Veranstaltung stehen, sondern tatsächlich der Wissensaustausch mit Experten und die Vermittlung von Expertenwissen an die Frischlinge in der PPC-Szene, so sagen hier viele. Nach einem spannenden Veranstaltungstag, an dem ich leider nicht alle Sessions besuchen konnte, stimme ich ihnen zu.

Mit welchen Ads gelangt man am besten ans Ziel

Dass SEA nicht immer die beste Möglichkeit zu werben ist, das erklären Steffen und Julia in ihrer Session „Anzeigenmöglichkeiten von AdWords bis xing“. Beide betreuen als Account Manager Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen: vom christlichen Online-Shop bis hin zum namhaften Streetwear-Hersteller ist alles dabei. In der Session erläutern sie anhand zahlreicher Beispiele, wann es sich lohnt, eine SEA-Kampagne zu starten und wann Facebook-, Twitter- und Linkedin-Ads die besser Wahl sind, um die jeweiligen Zielvorgaben zu erreichen.

Power-Tüte und Power-Duo

Die zehnminütige Pause nach der ersten Session nutzte ich sofort für ein weiteres Highlight: den Süßigkeiten-Stand im Foyer. Mit einer kleinen Tüte voller Köstlichkeiten ausgestattet ging es dann weiter mit der Session von Katharina, die sich dem Power-Duo „Remarketing & Analytics“ zuwandte. Während ich Schlümpfe, Gummikirschen und Schaumerdbeeren aus meiner Power-Tüte angle, erklärt Katharina: „Datenauswertung ist die Lösung aller SEA-Probleme.“, schließlich lässt auch auf diese Weise leicht in puncto Remarketing erkennen, bei welchen User-Segmenten sich Remarkting auszahlt. Besonders wertvolle User-Segmente sind beispielsweise User, die sich auf der Homepage umgesehen und viele Unterseiten aufgerufen haben. Das zeugt von ehrlichem Interesse. Besonders interessant für E-Commerce-Unternehmen sind vor allem auch sogenannte „Warenkorbabbrecher“, also User, die einen Artikel bereits in ihrem digitalen Einkaufswagen haben, schlussendlich den Kauf jedoch nicht abschließen. Dass es sich auszahlt, genau diese User wiederholt anzusprechen, erschließt sich leicht. Ein weiteres spannendes Thema, das Katharina anschneidet, ist das Remarketing mit „Costumer Match“. Costumer Match ermöglicht es Werbetreibenden, Datenlisten ihrer Kunden zu importieren und ihren Kunden auf diese Weise zielgerichtete Anzeigen auszuspielen. 

Richtig werben auf Facebook

Facebook soll Spaß machen und Anzeigen, die eine positive Message vermitteln, erzielen die besten Reaktionen, so das Credo von Chris, der zu Beginn seiner Session "Facebook Ads" mit der Psychologie hinter dem sozialen Netzwerk vertraut macht. Wie man eine interessante und für den User relevante Anzeige bei Facebook erstellt, erklärt Chris ebenfalls und stellt hierfür zahlreiche nützliche Tools vor, die genau dabei helfen. Und wie so oft heißt es auch hier: testen, testen, testen! So lässt sich hervorragend herausfinden, welche Anzeige am besten funktioniert. Auch an welche Zielgruppe die Ads ausgespielt werden, will gut überlegt sein. Chris´ Tipp: Lookalikes targeten, also Unternehmens-Accounts auf Facebook finden, die ähnliche Themen haben und schließlich Anzeigen an User ausspielen lassen, die Seite x und Seite y gelikt haben. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Community der Lookalikes nicht größer als 30.000, 40.000 User sein sollte, da die Zielgruppe sonst wieder zu allgemein wird.

Die Zukunft von SEA

„The future of search“ ist das Thema von André. Einen Blick in die Zukunft zu werfen, ist immer gewagt, doch was André sagt, leuchtet sofort ein: Den Wegfall der rechten Spalte bei AdWords sieht er als starkes Indiz, dass sich der Fokus immer mehr auf Mobile User verschiebt, Desktop User werden immer weniger relevant. Was uns in Zukunft wahrscheinlich erwartet? Immer weniger wird in der Hand der Werbetreibenden liegen, sondern in der von Google, Automatisierung ist das Stichwort. Und wohin das alles führt? Der User soll relevante Anzeigen erhalten, noch bevor er mit der Suche beginnt. „Noch bevor ich weiß, wann ich Zeit für Urlaub habe und wohin ich überhaupt reisen möchte, wird Google mir eine relevante Anzeige ausspielen, die genau diese Fragen beantwortet.“ 

Wenn der Jurist lacht und das Publikum auch

Datenschutz und Rechtskonformität sind zwei der Buzzwords beim SEAcamp 2016. Gut, dass Peter, Partner bei Spirit Legal LLP, auch mit nach Jena gekommen ist, um mal wieder über so manche rechtliche Stolperfalle aufzuklären. Eigentlich wollte Peter über „Paid Search im Fokus der Gerichte“ sprechen. Da ein Barcamp jedoch dazu einlädt, spontan zu sein, warf er sein Thema kurzerhand über Bord. „Anatomy of Search – Rechtsfragen der Konvergenz von Organic und Paid Search“ sollte es nun werden. Zu Beginn richtete er den Fokus auf die Entwicklung von SEA bei Google, bing und yahoo!. Das Fazit: Waren Ads einst noch als solche zu erkennen, ist das heute vielen Menschen nicht mehr möglich. „Es gibt eine Studie mit britischen Schülern, die noch nicht mal verstanden haben, dass sie bei Google auf Werbung klicken, obwohl es ihnen erklärt wurde.“, erklärt Peter und muss dabei lachen. Ganz eindeutig sei bei Google die Verschiebung von Organic zu Paid Search. PPC-Anzeigenformen und personalisierte Werbung werden also künftig zunehmen – und damit auch die rechtlichen Stolperfallen, die den Weg der Werbetreibenden pflastern. So mancher Account Manager verlässt den Raum nach der Session etwas blass um die Nase, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, denn es wurde viel während des Vortrages gelacht.

Nach einem Tag voller spannender Sessions, interessanter Gespräche und hervorragendem Essen machen wir uns schließlich wieder auf den Weg zurück nach Leipzig, jedoch nicht, ohne nochmal am Süßigkeiten-Stand im Foyer vorbeigeschaut zu haben. Danke SEAcamp 2016 – wir kommen nächstes Jahr gern wieder!  

Wer noch mehr Stimmen über das SEAcamp hören möchte, der wird hier fündig:

 

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