Interview mit Schülerpraktikantin Emma
Emma, Du bist 14 Jahre alt und absolvierst gerade Dein Schülerpraktikum bei Spirit Legal LLP, richtig?
Stimmt genau! Ich gehe auf die Rudolf-Hildebrand-Schule in Markkleeberg und ja, ein Schülerpraktikum in der 10. Klasse ist für jeden Schüler Pflichtprogramm. So bin ich auch schnell auf Spirit Legal LLP gestoßen, weil ich die Internetseite richtig ansprechend fand. Und hier bin ich!
Macht man das Schülerpraktikum nicht klassischerweise in einem Unternehmen, in dem die Eltern arbeiten, holt sich die Praktikumsbestätigung am Ende ab, ohne je dort aufgetaucht zu sein? Habe ich zumindest so gemacht. Seid ihr heute alle so ehrgeizig?
(lacht)… nein, so faul sind wir Schüler nicht. Selbstverständlich gibt es den ein oder anderen, der das Praktikum bei den Eltern absolviert, aber trotzdem haben die Meisten von uns verstanden, dass „schwänzen“ nicht der Sinn und Zweck der Sache ist. Das Praktikum ist ein erster Schritt in Richtung Berufsorientierung. Was bringt es, sich zwei Wochen lang zu Hause zu langweilen, anstatt echte Berufserfahrungen zu sammeln? Ganz davon abgesehen, dass man sich eh mit keinem seiner Freunde treffen kann (die arbeiten ja alle) und zudem eine Lehrerin der Schule die Anwesenheit eines jedes Schülers persönlich kontrolliert.
Was interessiert dich am Anwaltsberuf und hast Du schon eine Spezialisierung im Blick?
Es war schon immer mein Wunsch, Anwalt zu werden. Grund dafür ist, denke ich, dass ich einerseits zu viele Krimi-Serien auf Netflix gesehen habe und feststellen konnte, dass trotz der Bemühungen der Ermittler, die Anwälte immer das letzte Wort haben. Aber eigentlich startete meine Faszination für das Jura-Studium schon viel früher: Mit vier Jahren fragte ich meine Mutter, was man denn studieren müsste, um später Kanzlerin zu werden. Sie meinte, dass Jura ein gutes Sprungbrett für angehende Politiker sei. Später versäumte ich es nie an freien Tagen Bekannten von uns über den Rücken zu schauen, die auch Anwälte im Strafrecht sind. Über eine Spezialisierung hab ich auch schon nachgedacht, Pharmazierecht, Medizinrecht oder Kartellrecht sowie Internationales Recht finde ich spannend. Aber auch ein Doppelstudium wie Chemie und Jura würde ich in Betracht ziehen.
Willst Du immer noch Bundeskanzlerin werden?
Gute Frage! Aber zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich nicht. Aber wer weiß, was in 20 Jahren ist. (lächelt)
Unsere Stimme hast Du in der Tasche, Emma!
Gibt es irgendein Projekt, das du abgesehen von Deinem jetzigen Praktikum verfolgst?
Normalerweise würde ich meine Freizeit mit dem Projekt „Sport“ auffüllen, denn ich spiele sehr gerne Tennis und Hockey. Allerdings muss ich gerade jegliche freie Zeit für meine Facharbeit aufopfern. Ich schreibe über den wissenschaftlichen Stand der Forschung von medizinischen Klebern auf der Basis von dem Sekret der Gastropen (Schnecken)… solch ein Thema bedarf einiger Recherche und beansprucht meine Gehirnzellen.
Was machst Du sonst so? Gibt es gesellschaftliche oder politische Themen, die dich besonders interessieren oder beschäftigen?
Definitiv! Die Digitalisierung ist bei mir und in den hitzigen Gesprächen während der Pause im Klassenzimmer ein großes Thema. Wir sprechen über die Zukunft, künstliche Intelligenz, Fake News und ja, auch über Politik und Veganismus. Besonders im Angesicht der jetzigen Regierungsbildung, beginne ich mich wieder für Politik zu interessieren und schaue regelmäßig entsprechende Debatten im Fernsehen und Internet an, die am nächsten Tag in der Schule ausgiebig besprochen werden. Von wegen, die Jugend hat keinen Bezug zu aktuellen Themen! Die Situation in der Flüchtlingsfrage veranlasste mich zudem, etwas mehr für mein soziales Umfeld zu tun. Ich gehe zweimal im Monat zu einem sogenannten „Flüchtlingskaffee“, bei dem ich den kleinen Kindern versuche Deutsch beizubringen. Soziales Engagement ist heutzutage enorm wichtig!
Mit welcher Aufgabe hast Du Dich während Deines Praktikums beschäftigt?
Ach, ich glaube kaum, dass ich all das, was ich in den letzten Wochen erlebt habe, in einer Aufgabe zusammenfassen könnte, aber größtenteils habe ich mich mit der Digitalisierung befasst. „Big Data-Driven Systems“ sowohl im Bereich der Bildung, Medizin und Versicherung spielen dabei eine große Rolle. Ich habe mich daraufhin auch mit den Folgen und rechtlichen Limitationen von automatisierten „data collections“ auseinander gesetzt.
Eine letzte Frage noch: Hast du eine Lieblingsanwaltsserie?
How to Get Away with Murder ist super.