4 Adwords Neuerungen in 2016
Ein Gastbeitrag von den Klickkomplizen
1. Google streicht die Anzeigen in der rechten Spalte
Die wohl prägendste Neuerung bei Google im ersten Quartal dieses Jahres stellte der Wegfall der rechten Spalte in den Suchergebnissen dar. Am rechten Bildschirmrand werden seit dem 22. Februar 2016 keine regulären Anzeigen, sondern nur noch Ads über Google Shopping ausgespielt. Mit dieser Umstellung passt Google die Desktop-Ansicht der Suchergebnisse an die mobile Variante an. Werbetreibende müssen nun mit bis zu vier Werbeplätzen oberhalb und bis zu drei unterhalb der organischen Suchergebnisse auskommen. Insgesamt wird also die Anzahl der eingeblendeten Adwords Anzeigen auf einer SERP von möglichen 11 auf 7 reduziert. Diese Änderungen könnten folglich zu steigenden Klickpreisen und einem höheren Konkurrenzdruck führen. Um konkurrenzfähig zu bleiben empfiehlt sich deshalb die Optimierung der Qualitätsfaktoren, um sich möglichst gute Positionen zu annehmbaren Klickpreisen zu sichern. Welche Auswirkungen die Umstellung wirklich haben wird, bleibt abzuwarten.
2. Snippet-Erweiterungen
Auch im Bereich der Ad Extensions konnten sich Werbetreibende Anfang des Jahres über Neuerungen freuen. Die Snippet Erweiterung ist nun auch für deutschsprachige Anzeigen verfügbar. Optisch ähnelt diese Anzeigen-Erweiterung den Call-Out-Extensions.
Auch wenn sich Call-Out-Extensions und Snippet-Erweiterungen optisch sehr ähneln, transportieren sie dennoch unterschiedliche Informationen. Während Call-Outs hervorheben, welche Aspekte das eigene Unternehmen sowie dessen Produkte oder Dienstleistungen einzigartig machen, beziehen sich Snippets eher auf die Hervorhebung spezifischer Details eines Produktes (z.B. Marken oder Modelle) oder einer Dienstleistung.
Um Snippet-Erweiterungen anzulegen, wählt der AdWords Nutzer aus verschiedenen Kategorien aus, denen er seine Produkte oder Dienstleistungen zuordnen möchte. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass die wählbaren Kategorien nicht zwangsweise für jeden Werber Sinn machen. Für Online-Shop-Betreiber stellen die Snippets jedoch durchaus einen Zugewinn dar.
Google bietet mit dieser Neuerung Werbetreibenden eine weitere Option, Einfluss auf die Aufmerksamkeitsstärke der eigenen Anzeigen zu nehmen und die angebotenen Produkte oder Dienstleistungen noch detaillierter zu beschreiben, um dem Nutzer ein bestmögliches Suchergebnis zu liefern.
3. Google Weiterleitungsrufnummern
Anfang März führte Google ein automatisches Upgrade der Anruferweiterungen auf die Google-Weiterleitungsrufnummer durch. Ziel dieser Neuerung ist die Erfassung detaillierter Informationen hinsichtlich Uhrzeit, Gesprächsdauer sowie Vorwahl des Anrufers. Ebenso ermöglicht die Nutzung der Google-Weiterleitungsrufnummern ein genaues Tracking der Anrufconversions bei einer bestimmten Gesprächsdauer.
Werbetreibende, die ihre persönliche Rufnummer für den Kundenkontakt beibehalten wollten, hatten die Möglichkeit Widerspruch einzulegen und können jederzeit doch noch auf die automatische Google Weiterleitungsrufnummer umstellen. Die Nutzung der Google Weiterleitungsrufnummer, ist für Werbetreibende kostenlos, abgesehen von den anfallenden Klickkosten. Ein nicht zu missachtender Nachteil der Weiterleitungsrufnummern ist jedoch der Fakt, dass Kunden ggf. weniger Vertrauen in eine 0800-Rufnummer hegen, als eine Telefonnummer mit regionaler Vorwahl.
4. URL-Umstellung
Mit der Einführung der Upgraded-URLs im Sommer 2015 stellte Google alle Werbetreibenden vor die Aufgabe, in Anzeigen hinterlegte Ziel-URLs auf finale URLs umzustellen. Für AdWords Nutzer, die dieser Verpflichtung noch nicht nachgekommen waren, wurde es im März ernst, denn bis zum 25. März 2016 mussten alle URLs umgewandelt werden, sonst erfolgte eine Entfernung nicht umgestellter Anzeigen, Keywords sowie Sitelinks. Auch die bis zu diesem Zeitpunkt noch bestehende Wahlmöglichkeit zwischen der Verwendung einer finalen oder Ziel-URL, entfiel zum Stichtag der endgültigen Umstellung.
Ziel der Neuerung ist sowohl die Vereinfachung des Tracking-Managements als auch die Vereinheitlichung der angezeigten URL sowie den hinterlegten Zielseiten. Der Domainname der finalen URL muss nun mit dem der angezeigten URL übereinstimmen, sonst werden die erstellten Anzeigen abgelehnt. Werbetreibende, die ein zusätzliches URL Tracking über Drittanbieter nutzen, verwendeten vor der Umstellung eine Ziel-URL, die sowohl die Zielseite als auch das Tracking-Parameter vom Drittanbieter enthielt. Diese Umleitung über Drittanbieter stellte für Google einen extremen Aufwand in der URL-Prüfung und gleichzeitig für den Werber ggf. verlängerte Kampagnenladezeiten. Nach dem Upgrade der URLs erfolgt nun die Eingabe der Ziel-URL und der Tracking Parameter getrennt. URLs lassen sich jetzt aktualisieren ohne, dass von der Änderung das Tracking betroffen ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich das Tracking separat anpassen lässt, ohne, dass die Historie der Anzeigen verloren geht.